Pfahl- und Bodensteifigkeit: Die Auswahl des richtigen Stahlquerschnitts, angepasst an die örtlichen Bodenverhältnisse, als entscheidender Parameter beim Pfahldesign.

German FlagDer Pfahlquerschnitt muss nicht nur zum Montagesystem und den baubetrieblichen Randbedingungen passen. Er muss insbesondere auf die statischen Einwirkungen und die Bodensteifigkeit abgestimmt sein: Die richtige, standortbezogene Auswahl des Pfahlquerschnittes ist somit ein entscheidender Parameter beim Pfahldesign. Letztlich wirken Pfahl- und Bodensteifigkeit im Team zusammen bei der Abtragung der Lasten und bestimmen gemeinsam über Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und Langlebigkeit einer Investition in eine Freiflächen-Photovoltaikanlage. Die Bodensteifigkeit wiederum kann nicht aus “Lehrbüchern” abgelesen und auch nicht berechnet werden; Schätzungen wiederum können erheblich von der Realität abweichen, mit negativen Folgen für Wirtschaftlichkeit oder Sicherheit der Pfahlkonstruktion.

Three different pile cross sections (example)

Beispiele dreier verschiedener Rammpfahlquerschnitte

Praktisches Beispiel: Wenn ein Pfahl sich als zu schwach erweist, um die Horizontalkomponente aus Windbelastung aufzunehmen, würde es lediglich Materialkosten vergeuden, aber nicht die Sicherheit der Gründung erhöhen, wenn der Pfahl zwar verlängert würde, aber nicht steif genug wäre, um die Lasten in tiefere, festere Bodenschichten zu übertragen… In diesem Fall kann es stattdessen zielführend sein, ohne Erhöhung der Pfahltiefe auszukommen und stattdessen einen steiferen Pfahlquerschnitt zu wählen, um sowohl die Pfahlstandsicherheit als auch den Materialverbrauch zu optimieren und so technische wie auch wirtschaftliche Belange des Pfahldesigns ins Lot zu bringen und somit Ingenieure wie auch Betriebswirte gleichermaßen zufrieden zu stellen.

Pfahlsteifigkeit, Länge und Steifigkeit des Untergrundes: Anschauliches Modell zur Erklärung der Wechselwirkung zwischen diesen drei Parametern

Pfahlsteifigkeit, Pfahllänge und Steifigkeit des Untergrundes: Anschauliches Modell zur Erklärung der Wechselwirkung zwischen diesen drei Parametern

In dem oben abgebildeten Modell stellen die beiden Metallstäbe links und rechts jeweils Pfähle mit unterschiedlicher Steifigkeit dar; dies können in der Realität Rammpfähle oder aber auch z.B. Schraubpfähle mit umlaufendem Gewinde oder Helix am Pfahlfuß sein. Im Bildquadrant links unten ist ein “fabrikneu” im Boden eingebrachter relativ steifer Pfahl im horizontal ausgelenkten Zustand zu sehen. Die Abbildung im Quadranten unten rechts wiederum zeigt im direkten Vergleich, dass bei einem zu dünnen Pfahlquerschnitt, d. h. bei unzureichend dimensionierter Biegesteifigkeit oder korrosionsbedingter Schwächung, die seitliche Verformung – bei identischer horizontaler Belastung – drastisch zunehmen kann. Dies kann beispielsweise dann zu einem Problem werden, wenn Pfähle mit unterschiedlicher Steifigkeit abwechselnd innerhalb der Konstruktion als stützende Elemente auftreten: Befinden sich Fundamente mit unterschiedlicher Steifigkeit unter einem Solartisch, kann dies sogar zu einem Reißverschlusseffekt mit Überlastung der steiferen Fundamente führen, die bei aufgezwungener Verformung mehr als die ihnen zugedachten Lasten übernehmen müssen. Die steiferen Pfähle müssen nämlich dann für die weicheren Nachbarpfähle “einspringen” und können in der Folge – trotz der als vergleichsweise hoch anzusehenden Tragfähigkeit – unplanmäßig überlastet werden; weiterhin kann es bei periodischer Lastumkehr auch zu einem geometrischen Spiel bzw. Spalt zwischen Boden und Pfahl kommen und in der Folge zu einem Wechsel von statischer zu dynamischer Belastung unter Windeinwirkung, insbesondere auch wenn die Korrosion bei zusammengesetzten Pfahlquerschnitten in den Koppelelementen auftritt und eine kinematische Kette an Pfahlabschnitten entsteht. Die restliche Tragkraft wird hiermit dann wiederum entscheidend von der Steifigkeit des seitlich am Pfahl anliegenden Bodens mit bestimmt.
Genau aus den hier ausgeführten Gründen untersucht AquaSoli direkt vor Ort am geplanten Standort eines Projektes mittels Pfahlprobebelastungen präzise die Biegesteifigkeit des Pfahl-Boden-Gründungstragystemes und ermittelt zusätzlich auch die Korrosivität des Bodens, damit die Planer einer Photovoltaik-Freiflächenanlage einer unzulässigen Gefährdung von Tragsicherheit und Gebrauchstauglichkeit der Fundamente durch entsprechende Korrosionsschutzmaßnahmen begegnen zu können.

Pile and Soil Stiffness: Choosing the right Steel Cross Section fitting to the local Soil Situation is a crucial Parameter for Pile Design

engPile stiffness and soil stiffness are crucial parameters for pile design. Soil stiffness cannot be calculated, and rough estimates can deviate significantly from reality, which has a negative impact on pile design. Thus Pile load tests (“POT”) are a must in both terms of safety and economics. In regard to the later: If a pile is deemed to be to short to suscept the lateral structural loads arising from wind load for example it won’t help and will mean a waste of material cost, if the pile is elongated, but is not stiff enough to transfer the loads into deeper, firmer soil layers… In this case, it may be necessary, for example, to choose a stiffer pile cross-section so that the pile embedment depth can be reduced in order to optimize both pile safety and material consumption. This way to restore a good balance between the technical and economic perspectives—and satisfy both: Engineers and business administrators.

Three different pile cross sections (example)

Three different pile cross sections (example)

In the image below, the left rod and the right rod symbolize piles with different degrees of rigidity; these piles could be driven piles or screw foundations, for example.

Pile stiffness, length, and subgrade modulus: Illustrative model explaining the interaction between these three parameters

Pile stiffness, length, and subgrade modulus:  Illustrative model explaining the interaction between these three design parameters

While the left pile is a brand-new pile installed in the ground, the pile on the right shows that if the pile cross-section is too thin, i.e., not rigid enough, or has been weakened by corrosive processes over the years, the deflections can increase dramatically in comparison to each other under identical horizontal loads. This can become a problem, for example, when piles with different stiffnesses occur alternately: If, for example, foundations with different stiffnesses are located under a solar table, this can even lead to load shifting resulting in a zipper effect with overload of the stiffer pile foundations. Furthermore, it shows, that (a) the steel at the tip of the pile is wasted material if it doesn’t contribute to the load bearing and (b) in the event of load reversal, weakened pile stiffness can also lead to dynamic effects if the weakened stiffness is a matter of corrosion in the joints of a screw foundation which might lead to reswinging due to increased play and thus a change from static to dynamic loading when load direction changes from South to North direction for instance.

For this reason, AquaSoli uses pile load tests to precisely examine the bending stiffness of the pile-soil system and determines the corrosiveness and thus the risk of rust through on-site soil samples and subsequent laboratory tests.